Roadtrip tag 2 - magnetic island

 

Roadtrip Tag 2 – 24.09.2016 Sa

 

Total müde schaute ich auf mein iPhone und realisierte, dass es gerade erst halb 6 am Morgen ist. Komischerweise freute ich mich darüber fast, denn ich wusste, dass diese katastrophale Nacht nun bald ein Ende hat. Geschlafen habe ich gar nicht und dank der Sitzhaltung tat mir alles weh. Zwar haben wir mehrmals versucht, unsere Schlafpositionen zu wechseln (Franz lag auf dem Boden und Toms Beine hingen aus dem Fenster), doch unser Elantra bot dafür nicht allzu viel Spielraum an und auch die Parkbank vor dem Auto war auch nicht das Richtige für uns. Nachdem die Sonne aufging, lief Tom mit seiner Qatar Airways Decke unter dem Arm zum Strand und legte sich einfach dort nochmal hin. Auf diese Idee hätten wir auch schon früher kommen können.

 

Ich für meinen Teil war durch mit der Nacht und beschloss ebenfalls, vor ans Meer zu gehen und mich dort einfach nur hinzusetzen. Das war mit Abstand die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn außer dem schlafendem Tom und ein paar Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gingen, war ich dort komplett für mich allein. Ich lag einfach im Sand, ließ mich von der Sonne wärmen und genoss das Geräusch der Brandung. Der Beginn des Tages war somit sogar ein wenig schön, auch wenn der Rest der letzte Dreck war.

 

 Ein paar Stunden später fanden wir uns alle wieder in unserem Zuhause ein und räumten zunächst unsere Zimmer auf. Im vorderen Teil des Autos befanden sich die Schlafräume von Tom und Carlotta und hinten lag das Reich von Franz und mir, wobei man sagen muss, dass sich zwischen uns auch noch die Küche befand, da wir dort das meiste Essen bunkerten. Fix verhafteten wir noch unser Frühstück (leckere Frozen Cornflakes für 1 Dollar aus dem Reject Shop), machten uns frisch und schon ging unsere Tour weiter.

 

Auf unserer To Do Liste des Tages stand Magnetic Island, ein laut Lonely Planet absolutes Highlight der Ostküste. Um 9:30 Uhr legte unsere Fähre vom Hafen Townsvilles ab und nach guten 20 Minuten erreichten wir die 50 km² große Insel. Zunächst liefen wir mal wieder ohne Plan durch die Gegend, verpassten den ersten Bus und warteten somit eine Stunde bis der nächste kam. Dieser brachte uns dann zur Horsehoe Bay, einen Strandabschnitt im Norden, der leider viel zu touristisch und somit nicht allzu schön ist. Dort verbrachten wir die nächsten 2 Stunden und lagen einfach nur unter einer Palme im Sand, da wir immer noch alle total müde waren.

 Mit neuer Kraft, zumindest ein bisschen, wollten wir den Rest des Tages dazu nutzen, einen Walk durch die Natur zu machen. 1,6 Kilometer führte uns der Florence Track quer durch einen Eukalyptuswald. Die erste halbe Stunde ging es nur bergauf, was echt anstrengend war. Doch im Endeffekt hat sich die Anstrengung extrem gelohnt, denn es wartete ein wundervoller Strand auf uns. Radical Bay ist eine traumhaft schöne Bucht, zu der man nur zu Fuß oder mit einem 4Wheel Drive gelangt. Von daher war es dort super ruhig und verlassen, da sich die meisten Touris eher an anderen Orten aufhalten. Im Schatten eines riesigen Baumes (vergleichbar mit einer riesigen Weide) chillten wir ein wenig und genossen die wundervolle Aussicht.

 Da wir jedoch schon um 17 Uhr zurück an der Fähre sein mussten, traten wir relativ früh den Heimweg an. Und schon folgte das Highlight des Tages! Völlig unerwartet schauten uns plötzlich 2 Kulleraugen an. Da war er also – Mein erster KOALA in freier Wildbahn!! Direkt neben dem Weg saß er völlig stoned in einem Eukalyptusbaum, direkt auf unserer Höhe, und beobachtete, was wir machten. Extrem goldig der Kleine. Natürlich machten wir noch Selfies mit ihm und betonten gefühlte tausend Mal, wie süß er doch ist, aber so war es ja nun mal auch.

 Tiere in freier Wildbahn zu sehen, ist einfach ein unglaublich tolles Ereignis, welches sofort Glücksgefühle in einem weckt und meinen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht hat. Fehlen also nur noch Kangaroos und Krokodile (und die Plattenpussys nicht zu vergessen), dann habe ich die wichtigsten australischen Tiere auch schon alle gesehen.

 Das war es dann auch schon mit Magnetic Island. Schön war's auf jeden Fall, vor allem dieser extrem goldige Koala. Voller Erfolg einfach mal!

 

Am Abend waren wir noch in Townsville einkaufen und mal wieder bei Mecces, um zu googeln, wo wir die Nacht verbringen können, denn noch einmal im Auto zu schlafen, war keine Option. Zum Glück fanden wir einen Campground in 150 km Entfernung. 2 Stunden später waren wir dann auch schon da und es folgte meine erste bzw. zweite (wenn man das Zelten in Marius Garten mitzählt) Nacht im Zelt, die sogar besser war, als gedacht. Komischerweise hat es mich wirklich nicht gestört, in einem viel zu kleinen Zelt, mitten am Highway zu schlafen. Irgendwie gewöhnt man sich anscheinend an alles, das lerne ich in Australien jeden Tag aufs Neue.

 

 

...FORTSETZUNG FOLGT...