endlich wieder reisen

Nach ganzen 2 Monaten in Brisbane (bzw. 1,5 Monaten in Brisbane und 3 Wochen in Biddaddaba) setzen wir unsere Fahrt bald fort. Ich kann es kaum erwarten wieder im Zelt zu schlafen, jeden Tag an einem anderen Ort aufzuwachen und endlich mal wieder die Schönheit Australiens zu bewundern. Der 16.12.2016 ist in unseren Kalendern dick markiert, denn an diesem Tag machen wir uns auf nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Allein wenn ich daran denke, 4 Tage auf einer Insel zu verbringen, weiß ich, dass es unfassbar geil wird. Die Vorfreude ist enorm.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Den ganzen restlichen Dezember über fahren wir mit einem Mietwagen in die wahrscheinlich bekannteste Stadt Australiens. Sydney here we come! 1000km liegen vor uns. Auf der Strecke machen wir Halt an Orten wie der Cold Coast, Byron Bay und Townsville. Weihnachten verbringen wir in Coffs Harbour am Strand.  Was das werden soll, ist mir noch nicht so ganz bewusst, denn bei 30°C und Sonnenschein ist von Weihnachtsstimmung nicht die Rede. Ob ich an diesem Tag Heimweh haben werde? Wir werden sehen. Eine komische Vorstellung ist schon, wenn man das Fest 15000km entfernt von seiner Familie verbringt.

Am 29. Dezember kommen wir in Sydney an. Carlotta und ich werden dann in eine AirBnB Wohnung einziehen, wo wir ganze 10 Tage eingemietet sind. Dann war's das auch schon mit dem Jahr 2016. Silvester naht und 2017 steht vor der Tür. Wie schnell das alte Jahr doch vergangen ist. Kaum zu glauben. Seit dem ich denken kann, schaue ich jedes Jahr, gemeinsam mit meinem Vater, das Feuerwerk in Sydney im Fernsehen an. Schon lange träume ich davon, das Spektakel an der Harbor Bridge einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Nun ist es so weit. Mein Traum wird Wirklichkeit. Das wird ja so genial! Was dann im neuen Jahr passiert, kann auch noch gar keiner sagen. Aber so ist das nun mal in Australien. Es kommt, wie es kommt.

Heute ist Dienstag. 3 Tage bleiben uns noch bis zum Beginn unseres Roadtrips. Zwar haben wir dieses Mal wirklich schon eine Menge organisiert, doch ein paar wichtige Besorgungen müssen wir noch tätigen. Die nächsten Tage haben wir also recht viel zu tun. Und dann kann es auch schon los gehen. Die Zeit wird atemberaubend schön werden, da bin ich mir sicher!


North Stradbroke Island


Die letzten Wochen in Brisbane bestanden  hauptsächlich aus einem Mix aus arbeiten, herumgammeln und nichts tun. Carlotta und ich beschlossen endlich wieder etwas gescheites zu unternehmen und uns ein wenig die Umgebung anzuschauen. Eine Freundin aus Cairns gab uns den Tipp nach North Stradbroke Island zu fahren. Das ist eine Sandinsel im Pazifik, welche man von Brisbane aus leicht und kostengünstig erreichen kann. Am Montag den 12.12.2016 war es so weit. Das erste Mal seit zwei Monaten reisten wir wieder. Auf dem Plan stand North Stradbroke Island, auch Paradies genannt.  

 

Wir standen früh auf und fuhren mit dem Zug ins nahegelegene Cleveland. Von dort aus nahmen wir die Fähre nach Straddy (das ist der Spitzname der Insel, den ich recht dumm finde). Das Rauschen der See, der Fischgeruch und der geniale Blick auf die Wälder der vielen kleinen Inseln, erinnerten mich während der einstündigen  Überfahrt an unsere Whitsundays Tour. Sofort kamen all die Erinnerungen wieder hoch und ich dachte an unseren letzten Roadtrip zurück. Wie schön diese Tage doch waren. Ich erkannte, dass es höchste Zeit wird endlich weiter zu reisen. Unsere Tage in Brisbane waren gut, keine Frage, doch ich bin jetzt bereit, wieder neue Orte kennenzulernen, neue Sachen zu sehen und neue Abenteuer zu erleben.

 

Angekommen auf der Insel, furen wir mit dem Bus Richtung Ostküste. Entlang der Straße standen dutzende Eukalyptusbäume. Immmer wieder schaute ich hinauf in die Baumkronen und hoffte einen Koala zu erkennen. Leider ließ sich keiner blicken. Nach guten 20 Minuten erreichten wir unser Ziel und stiegen am Point Lookout aus. Das erste was wir sahen, war eine Wiese, auf der ein riesiges Känguru stand. Das Tier war total friedlich und chillte ein wenig in der Sonne. Wir nutzten unsere Chance und machten ein paar Selfies mit Mr Roo. Das war schon ein wenig cool. Während wir die typischen Touri Bilder machten, sagte ein kleiner australischer Junge zu uns: ''Geht nicht zu dicht heran. Es ist sein Territorium.''. Wie Recht er doch hatte. Ich war froh, dass der Kleine mich daran erinnerte, wo ich war. Man sollte Australien, und vor allem deren Tierwelt, nicht mit einem Streichelzoo verwechseln. Wir Touristen vergessen das viel zu oft, wahrscheinlich aus Unwissenheit.

Als nächstes stand ein 20 minütiger Walk auf dem Programm, der uns entlang der Klippen führte. Von Instagram Bildern wusste ich, dass dieser Abschnitt der Insel recht hübsch sein soll, doch das war die reinste Untertreibung. Ich fühlte mich wie im Paradies. Die Aussicht war der absolute Wahnsinn. Strahlend weißer Sand, türkisblaues Wasser und gewaltige Felsvorsprünge zeichneten die Landschaft und bewiesen, wie faszinierend Queensland ist.  Anstelle der vorgegebenen 20 Minuten, brauchten Carlotta und ich für die gesamte Strecke ganze 2 Stunden. Immer wieder hielten wir an und bewunderten den fabelhaften Blick hinunter auf die endlosen Strände sowie den Klippen. Der Pazifik zeigte sich von seiner besten Seite, bewies aber auch seine gewaltige Kraft. Riesige Wellen bahnten sich ihren Weg vor zur Küste und prallten mit voller Wucht gegen die Felsen. Ein Anblick, der faszinierte.

Zum Mittag legten wir eine kleine Pause ein und machten es uns auf den Felsen bequem. Wir vernäschten ein paar Früchte und stärkten uns mit Reiswaffeln. Mit dem Blick, der uns geboten wurde und dem guten Wetter schmeckte das Essen noch viel besser. Immer wieder schauten wir hinaus aufs Meer und hofften ein paar Delfine oder Wale zu sehen, die es hier in der Region wohl reichlich geben sollte. Doch wir hatten leider kein Glück. Meine Suche nach diesen wundervollen Tieren geht weiter. So schnell gebe ich nicht auf. Im Gegensatz zu den Delfinen ließen sich wenigstens Schildkröten blicken. Und damit meine ich keine kleinen niedlichen Schildis, sondern richtige gewaltige Riesenschildkröten. Das war mein absolutes Highlight des Tages. Wie sie auf ein Mal vor uns im Ozean auftauchten und an der Wasseroberfläche herumschwammen, einfach wunderschön. Ein wenig unbeholfen wurden sie von den riesigen Wellen hin und her geschaukelt, blieben jedoch immer an der selben Stelle, was mich erstaunte. Es ist immer wieder toll, solch besondere Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können. Auch das liebe ich am Reisen.

Den Rest des Tages entspannten wir am Main Beach, einem langen Strandabschnitt, an dem auch Autos fahren durften. Stunde für Stunde zogen immer mehr Wolken auf, doch die Temperaturen blieben bei angenehmen 25°C. Wir überlegten, ob wir trotzdem ins kalte Wasser gehen sollen, entschieden uns aber dafür. Wenn man schon die Chance hat, an so einem geilen Ort baden zu gehen, muss man diese auch ergreifen. Das war genau die richtige Entscheidung. Noch nie in meinem Leben habe ich so hohe Wellen erlebt. Richtiges schwimmen war nicht möglich, doch ein wenig in die Brandung hinein zu springen, macht ja bekanntlich auch mega viel Spaß.

Das nächste Highlight des Tages ließ nicht lange auf sich warten. Zum Abend hin kamen dutzende Beachboys mit ihren Surfbrettern unter den Armen an den Strand und nutzten den gescheiten Wellengang zum Surfen. Ein Anblick der Carlotta und mir gefiel. Wir beobachteten die Jungs dabei, wie sie die Wellen entlang sausten, stunts ausprobierten und manchmal einfach nur mega ins Wasser flogen. Kann man nur bewundern, was die Australier für Möglichkeiten haben. Sie kommen nach der Arbeit nach Hause, gehen zum Strand und verbringen den Sonnenuntergang auf den Surfboards. Ein Lifestyle, der mich fasziniert.

Stundenlang lagen wir im Sand und schauten hinaus auf den Pazifik. Wir dachten an unsere alten Lieblingsfilme aus Kindheitstagen zurück. Blue Water High, Dance Academy und The Sleepover Club. All das waren Filme, die in Australien gedreht wurden. Kaum zu glauben, dass wir heute an den Orten stehen, die wir damals nur aus dem Fernsehen kannten.

Der Tag auf North Stradbroke Island neigte sich schließlich dem Ende zu. Carlotta und ich machten uns auf den Rückweg und nahmen die 18:00 Uhr Fähre Richtung Festland. Vom Deck des Schiffes aus konnten wir einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten. Der ganze Himmel färbte sich in einem genialen Gelbton und durch die flauschigen vorbeiziehenden Wolken, entstand eine mystische Atmosphäre. Das war der perfekte Abschluss eines perfekten Tages.

Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente,

in denen du spürst,

du bist zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.

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Kommentare: 3
  • #1

    Dorfeltern Papa/Mama (Mittwoch, 14 Dezember 2016 19:02)

    Das war das Paradis

  • #2

    Dorfeltern Papa/Mama (Donnerstag, 15 Dezember 2016 06:49)

    Wir wünschen Euch viel Spaß und eine schöne Tour

  • #3

    A&B (Freitag, 16 Dezember 2016 16:13)

    G'day Franzi.
    Tolle Bilder und Eindrücke. Die direkt ins graue Frankfurt kommen.
    Organisiert euch gut für den 31. - Wir sind damals ziemlich blauäugig in Sydney zu Silvester gelandet.
    Im Royal Botanic Garden gibt's kostenlose Picknickplätze für den 31. Die Schlangen werden schon sehr früh bzw einen Tag vorher gebildet. Also Zeit und Geduld mitbringen.
    Es gibt noch andere kostenlose Ecken, rechtzeitig informieren wo. Sonst geht es echt ans Geld.
    Im Darling Harbour ist Samstags Feuerwerk.
    Was toll ist, mit dem Bus in Richtung Bronte und am Wasser entlang in Richtung Bondi Beach laufen.
    Mit der Fähre nach Mandy, in der 41 Sydney Road zu Dominos :-) und dann zum Strand.
    Viel Spaß und einen tollen Roadtrip A&B